AIKIDO - EINSTIEG JEDERZEIT MÖGLICH - aikido-freilassings Webseite!

A i k i d o -
entrelacée mouvements

"Aikido is the spirit of forgiveness - Budo of forgiveness" Sensei Nishio

AIKIDO - EINSTIEG JEDERZEIT MÖGLICH

HP Dr. phil Robby Islam (HOM)

Buchempfehlung

Aikido die friedliche Kampfkunst

von Stefan Stenudd

friedliche kampfkunst

"Schütz ich mich, schütz ich dich"

A I K I D O -movements

feel the state

TSV-Mehrzweckhalle

Prielweg 5

Freilassing

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Dienstag 19.00-21.00

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Morihei Ueshiba

14.12.1883-26.04.1969

Begründer der japanischen Kampfkunst Aikido.

Aikido ist eine gewaltfreie Kampfkunst.

Es wird der entgegenkommenden Aggression kein Widerstand entgegengesetzt, aber auch nicht geflüchtet, es wird in Synergie gegangen - verbinden, zusammenfließen.

Durch die Verbindung mit dem Anderen entsteht eine positiv

konstruktive Form der Beziehung durch Bewegung.

MoriheiUeshiba

14.12.1883-26.04.1969

war der Begründer der japanischen Kampf Kunst Aikido. Mit seinen Eltern lebte er während seiner Kindheit in Tanabe, präfektur Wakayama. Sein Vater Yoroku Ueshiba war Bauer und seine Mutter Itokawa Yuki stammte aus einer adeligen landbesitzenden Familie.

Schon in seiner Kindheit studierte Morihei konfuzianische und buddhistische Schriften. Sein Vater unterwies ihn in Sumo und Schwimmen. Später ging Morihei in eine Handelsschule in Yoshida. Er eröffnete ein Geschäft in Tokyo, als Händler für Schreibwaren. Zur selben Zeit, begann er mit dem Kampfkunststudium dem traditionellen Ju-Jutsu und Kenjutsu. 1881 heiratete er, Itokawa Hatsu und trat als freiwilliger in die Armee in Osaka ein und nahm am russischen-japanischen Krieg teil.

Er wurde wegen seiner Tapferkeit zum Feldwebel befördert und bekam Heimat Urlaub. Diesen nutzte er, um im Nakai MasakatsuDojo den Goto-stil des Yagyu-ryuJujutsu zu erlernen.

1907 entließ ihn die Armee und er kehre zurück zum Hof seiner Eltern. Dort ließ er sich in seiner umgebauten Scheune vom Judoka Takagi Kiyoichi unterrichten.

1912 siedelt er um auf die Insel Hokkaido. Während dieser Zeit als Landwirt, lernte er den Daito-ryu Meister Sokaku Takeda kennen, bei dem er sein Daito-ryuJujutsu Diplom erlangte.

Nach dem Tod seines Vater am 2 April 1920 ließ er sich von ´Deguchi auf der Suche nach dem spirituellen Leben leiten. Er zog zu der Zeit nach Ayabe, wo Deguchi ihn beim Bau eines Dojo unterstützte, das als Ursprung für die Ueshiba-Akademie dienen sollte. In dieser Zeit wich er immer mehr vom klassischen Stil des Yagyu-ryu und Daito-ryu ab und entwickelte seinen eigenen Stil.

Offiziell nannte er diesen Stil Aiki-Bujutsu. Ab diesen Zeitpunkt verfeinerte er seine Kampf Kunst bis zu seinem Tode. Die spirituelle Entwicklung trat dabei immer mehr in den Vordergrund und wirkte sich auf seine Techniken aus, was auf diverse Erlebnisse seines Lebens zurückzuführen war.

Gegners vorherahnen konnte, hatte er eine Erleuchtung, über die sein Sohn Kisshomaru berichtete:

„plötzlich hatte er das Gefühl, in goldenem licht zu baden, dass sich vom Himmel über ihn ergoss, und ihm wurde, die Einheit des Universums mit dem eigenen selbst klar, und er verstand der Reihe nach die anderen Prinzipien, auf denen das Aikido basierte“.

Er änderte den Namen von Aiki-Bujutsu in Aiki-Budo. Do, weil Aikido auf philosophische Prinzipien hinweist.

Er hielt in Tokyo Kurse und als der zweite Weltkrieg begann zog er sich nach Iwama zurück, wo er sich dem Landbau widmete und einen Dojo gründete. 1941 fand der Name Aikido das erst mal seine Erwähnung.

Nach seinem letzten Kriegs Einsatz in der Mandschurei entwickelte sich Morihei Ueshiba zu einem sehr friedfertigen Menschen. Ab nun an erkannte er im Aikido die enthaltene Liebe und Harmonie, als ein Mittel, die Menschheit in der Welt zu vereinen.

zaidanhojinaikikaihonbu dojo tokyo –

aikikaihonbudojo in japan

Ist das Hauptquartier des Aikido geworden. Dieser wurde 1931 von Morihei Ueshiba gegründet. Der Gründungsname war Kobukan. Es ist heute noch der Sitz der Familie Ueshiba. Der Neubau erfolgte 1968 mit einer Fläche von ca. 400 Quadratmeter. Er gilt als das älteste Aikido Dojo in Tokyo. International hat der Honbu Dojo gegenwärtig 24 Repräsentanten, die die Kunst in den einzelnen Ländern leiten, wie etwa Katsuaki Asei in Deutschland. Die Dan-Grade, die von den Repräsentanten (Shihan) vergeben werden, werden von der Leitung des Honbu-Dojo bestätigt. Die Fortführung des Aikidos unterliegt der technischen Kommission dieser Foundation und dem jeweiligen Shihan. Nur ein vom Aikido Honbu Dojo anerkannter Aikido Verband kann die Mitgliedschaft in den IAF (internationalen Aikido Federation) erlangen.

Morihei Ueshiba bekam den Titel „O Sensei“, der in der herkömmlichen Bedeutung „altehrwürdiger Lehrer“ bedeutet. Nach dem Tode von Morihei Ueshiba übernahm sein Sohn Kisshomaru Ueshiba den Dojo, der 1999 verstarb. Danach übernahm dessen Sohn Moriteru Ueshiba (Doshu, Meister des Weges), das Dojo, das von ihm bis heute geleitet wird (stand 2016).

literatur

moriheiueshibabudo. das lehrbuch des gründers des aikido. kristkeiz, heidelberg 1997.

johnstevens: unendlicher friede. die biographie des aikidobegründersmoriheiueshiba.

kristkeiz, heidelberg, 1995.

Morihei Ueshiba, der Begründer des Aikidos, erkannte als höchstes Ziel des Budo die Selbstbefreiung, das erlangen des Nicht-Selbst und daher das Erkennen des wahrhaft menschlichen. So lehrt Aikido in Form seiner Kampf Kunst, nicht kämpfen zu müssen. Also kämpfen zu lernen, um es nicht tun zu müssen.

AI harmonieeinklang (liebe): die herzenskraft

KI individulleverbindung zur universellen-kosmischen energie

DO als spirituellen weg: die geisteskraft

*AIKIDO* als fernöstliche Bewegungs-Beziehungskunst will den eigenen inneren Zustand (die Kernenergie) in Übereinstimmung mit dem äußeren DU als einen harmonisch-balancierten spirituellen Weg aufweisen, das über körperliche Bewegungen aus der Kampf Kunst in Beziehung zum anderen geübt wird.

Als Aikido-Technik wird diesbezüglich *irimi* geübt und bedeutet: seinen eigenen Körper in den Körper des anderen zu bringen, indem man seinen Angriff nützt und sich mit ihm verbindet. Die Bewegung, umschließt sozusagen den anderen, um Eins mit ihm zu werden. Irimi drückt die Vorstellung aus, durch einen Eingang in ein Haus zu gehen. Dies wird erreicht durch Widerstandslosigkeit, denn dies ermöglicht, sich in eine Handlung/Bewegung integrieren zu lassen und im Moment zu einem Teil dessen zu werden, um dadurch aktiv das Geschehen gestalten zu können.

Statt Kampf oder Flucht gibt Aikido eine dritte Möglichkeit mit dem Umgang seines Gegenübers in Beziehung zu treten, mit sich selbst, und es auf eine neue Weise zu gestalten. Über das trainieren wurde Aikido von Morihei Ueshiba zu einer friedlich-konstruktiven Möglichkeit des Umganges, die sich in einem miteinander ausdrückt, entwickelt. Beziehung als das „gewahr Werden der eigenen Verbundenheit mit allem“.

Dadurch wird der sogenannte Gegner nicht zum Feind, gegen den gekämpft wird, sondern zum Partner der einem seine eigenen Anteile widerspiegelt. Die Auseinandersetzung mit dem Du, wird dadurch eine Auseinandersetzung mit dem Ich. Das was uns sozusagen trifft, ist das was uns etwas angeht, uns betrifft (berührt), noch unerledigt ist.

Der Teil des bedrohten Ich’s zeigt sich vor allem im projektiven erleben des Du’s. Das was als bedrohlich erlebt wird ist daher oftmals keine echte Bedrohung, sondern ein reaktives erleben was in uns stattfindet, und uns auf unsere vergangenen Ängste hinweist.

Ein Baby ist immer früh-geboren und damit abhängig von anderen Beziehungen, sonst könnte es nicht überleben. In diesem Zustand bleiben dem Baby grundsätzlich nur zwei Arten der Interaktion, um in Beziehung zu treten, damit seine grundlegenden existentiellen Bedürfnisse gestillt werden können. Es kann sich durch schreien bemerkbar machen und wird dies auch so lange es ihm möglich ist tun, oder es muss resignieren. daher, geht es entweder instinktiv Ich-bezogen auf die äußere Beziehung ein oder es muss aus seiner Hilflosigkeit in sich hinein flüchten.

Es werden die existentiellen Bedürfnisse nicht immer sofort gestillt und das nicht stillen wird als existenzielle Bedrohung (Frustration) erlebt – ein Teil Ur-misstrauen wird hier zum Liebesobjekt gebildet, dass somit auch als bedrohlich erlebt wird. Dies kann später im Erwachsenenalter so erlebt werden, dass unser Ich sich bedroht fühlt, weil es etwas scheinbares Wesentliches nicht bekommt oder ihm etwas weggenommen wird. Dies wird als bedrohlich erlebt und erinnert unbewusst an den „babyalen“ Zustand. Das dazu führen kann, dass das Ich auf jene ursprünglich geprägten Muster zurückgreift, wenn es sich nicht mehr arrangieren kann.

Aikido bietet hierbei in Form einer Begegnungs-Bewegungskunst eine philosophisch dritte Komponente mit Beziehungen umzugehen.

Morihei Ueshiba beschreibt Aikido als „…den Weg zum Erringen des absoluten Sieges auf der Grundlage des nicht-kämpfens. Nicht kämpfen heißt, die aggressiven, kämpferischen destruktiven Instinkte in einem Menschen abzubauen und sie der kraft der schöpferischen liebe zuzuleiten“.

Die zwischenmenschliche Begegnung geschieht im Aikido zunächst über die Bewegung des Körpers. Der Körper als Ausdrucks-Energie unserer tieferen Gefühle, Empfindungen und unseren tief verborgenen energetischen Bildern (Muster

*seikatanden* hara – zentrum *sitz der Kernenergie*

„es ist alles eins, und zeigt sich in (durch) die kernenergie“.

Im Aikido wird daher das Zentrum (Hara) in dem sich unsere Kernenergie befindet geübt. Der Sitz dieser Kernenergie ist drei Fingerbreit unter dem Bauchnabel zu finden. Im Aikido werden in verschiedensten Bewegungen immer aus dem Zentrum heraus seine Bewegungen zu gestalten geübt. Es ist die Arbeit mit dem Ki. Das Ki gelangt immer wieder aus dem Gleichgewicht und bedarf daher ständiges üben. Das Ki ist die potentielle Energie, die ihre Substanz aus dem Leben selbst schöpft und sich auf verschiedene Arten manifestiert: Wille, Ausdauer, Aufmerksamkeit, Gelassenheit, Lebenskraft und dient der kraft des Friedens. Ki ist das große Gesetz der Gesetze der Einigungskraft. Alles wird durch und mit dem Ki verbunden.

Das Ki wird zum Beispiel ersichtlich bei Babys oder sterbenden die mit der Hand einen Finger festhalten, während dessen der ganze Körper völlig entspannt ist und der Griff fest, voller Energie besteht.

Über das sanfte aufwärmen werden die verschiedenen Meridiane (Lebenskraft Linien) aktiviert. Hierzu hat MoriheiUeshiba uns eine klare Anleitung mitgegeben. Einerseits besteht sie darin den Körper in einer vorherbestimmten Reihenfolge abzuklopfen (abzustreifen), andererseits gibt er uns energetische Bilder mit, die körperlich umgesetzt werden, wie zum Beispiel das aufheben eines großen Steins mit Leichtigkeit oder das rudern in einem Ruderboot oder das fangen eines Fisches im Fluss, um das Ki in Bewegung und Ordnung zu führen.

Die Aktivierung der Kernenergie beginnt also schon zu Anfang des Trainings. Durch still sitzen und richtiges atmen, wird die Kernenergie reguliert.

Dabei geht es darum, seine Mitte zu finden, so dass der Körper entspannt ist. Spannungen sollen aufgespürt und losgelassen werden. Danach kommen Gedanken die wir absichtslos betrachten und vorbeifließen lassen. Dann wird es still und wir konzentrieren uns auf unsere Atmung. Wir beginnen mit der Nase einzuatmen, so dass sich der Bauch hebt und atmen mit dem Mund aus, so dass sich der Bauch senkt. Dabei wird die Zunge leicht an den Gaumen gedrückt und der Mund so weit geöffnet als wäre ein Blatt zwischen den Lippen. Wir atmen 4 Sekunden ein und 4 Sekunden aus. Später kann man es steigern in dem man 4 Sekunden ein und 8 Sekunden ausatmet…4 ein 12 aus, 4 ein 16 aus, … und andere Varianten. *kokyu* – aus/einatmen, ist die dem Ki folgenden Körper Bewegung. Ist der physische Ausdruck der äußeren Expansion der potentiellen Körper Energie. Während dieser Atmung reguliert sich immer noch der Körper und sucht seine Entspanntheit und der Geist seine Gedankenlosigkeit. Solange bis ein absichtsloses still sitzen möglich wird. Wir begegnen der so genannten Leere. In seiner natürlichen Kernenergie zu SEIN bedeutet richtig zentriert zu sein.

Alles im Aikido dient letztendlich als Übung für die Zentrierung. Dazu werden die Rollen vorwärts und rückwärts geübt, um ein Gespür für sein Zentrum zu entwickeln. dabei gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Die Idee dahinter ist, dass man sich in jeglicher Situation, ob stehend oder sitzend, wieder zu einer adäquaten Position (in sein Zentrum) zurückkehren kann und zum Schutz. Daher, wird das Ukemi immer wieder in slow-motion geübt, um wahrzunehmen wo das Gleichgewicht (Kontrolle) verloren wurde. Dabei gibt es unzählige varianten, um das Ukemi mit Partnern zu üben. Zum Beispiel, berührt Uke Tore an einer Hand und lässt sich führen, wo auch immer er hingeführt wird *kokyu-nage*. Der Kontakt soll nicht verloren werden bis es zu einem Ukemi kommt.

Eine andere Variante wäre, dass beide sitzen und einer ergreift die Handgelenke des anderen und versucht ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das eigene und das andere Zentrum wird ersichtlich wahrgenommen *kokyu-ho*.

Beschäftigt man sich jedoch rein mit der Übung von Techniken, wird dies dazu führen, das eine vor allem physische kraft entwickelt wird. Es entsteht eine Klugheit gegenüber der Technik, die vor allem bei Wettbewerben Nützlichkeit erfährt, aber damit der Geist mit der Frage des Gewinnens verhaftet bleibt. Technik-Training soll so geübt werden, dass eine Selbsterkenntnis über sein Wesen zu gelassen werden kann.

Später wird das Technische trainieren dazu verwendet, um sein inneres Zentrum immer mehr als einen natürlichen unbewussten Zustand zu erleben. Somit wird im Aikido bis ins hohe Alter einer dementsprechend angepassten Technik-Training stattfinden, dass allmählich unbewusst als Zentrums Bewegung in den Alltag übernommen wird.

Die Begegnung mit seiner eigenen Mitte, ist ein Zustand in dem *Stellung zu sich selbst* bezogen wird. Zu sich zu stehen und dem Ausdruck zu verleihen, es zu leben, bedeutet in seiner Kernenergie zu sein – zentriert zu sein – aus seinem Hara heraus zu Leben. Dies zeigt sich womöglich so, dass Momente grundsätzlicher gleichbleibender Aufmerksamkeit mit absichtslosem Handeln entstehen. In solch einem Zustand steht das eigene Ich nicht mehr im Mittelpunkt einer Beziehung. In solchen Momenten ist eine besondere Verbindung zu dem Du aufgebaut, indem man für das Ich und Du gleichermaßen da ist, ohne schützen, flüchten oder kämpfen zu müssen. Die Verbindung zur eigenen Verletzlichkeit und auch des anderen wird bewusst. In diesem Moment wird der andere als Teil seines selbst erkannt.

Tamura spricht im Sinne des AI davon, dass man im Aikido von einem konstruktiv-positiven geschehen ausgehen kann, wenn einem das Du freudig in der Bewegung folgt und dadurch das Du und man selber zu EINEM wird. Ist die Energie, sind Gegensätze vereinigt, dann stellt sich die Einheit mit allem, was existiert, ganz natürlich ein.

Erst diese Freiheit des Selbst Ausdruckes (authentisch sein zu dürfen/können), zu sich stehen zu können, ohne negativ aggressiv oder unterdrückt sein zu müssen, ermöglicht eine schöpferische konstruktive Auseinandersetzung, ohne Angst und das Gefühl bedroht zu werden. Der freie positive Selbstausdruck ist die Stimmigkeit (AI-harmonie) mit der Kernenergie (KI), die auf das Gemüt, die Gedanken und das Handeln wirkt (DO).

Das bedingt auch, sich energetisch wahrzunehmen und im Raum seinen adäquaten Platz einzunehmen. Dabei entsteht noch kein körperlicher Kontakt zum anderen. Wir begegnen energetisch und beobachten, wie der Raum betreten wird, wie die Wirkung ist, wie die Körperhaltung ist, was damit vermittelt wird, etc. Was passiert in der Begegnung wenn aufeinander zugegangen wird (herantreten). Wie geschieht das und mit welcher Absicht. Stimmt die Distanz zum anderen und für den anderen. Was für eine Spannung (Botschaft) besteht zwischen den übenden im energetischen Raum.

Besteht die Botschaft, dass sie zusammen Üben wollen und voneinander Lernen dürfen oder besteht eine einseitige dem Ego betreffenden Ich-Botschaft und wenn, welche.

Im Aikido wird die Kontakt-Beziehungsaufnahme geübt, in dem zum Beispiel die Technik des Ukes in Zeitlupe vollführt wird (z.b.Shomen-Angriff). Tore hat jederzeit die Möglichkeit stopp zu sagen. Damit gewinnt man vertrauen zu sich Selbst und muss zunächst seine Position nicht verlassen, zum anderen kann man sein Gegenüber genauestens beobachten und seine Bewegungen studieren. Tore kann seine Grenze Selbst festlegen und sich nach und nach immer mehr trauen, dass Uke näher kommt und seine individuelle Grenze festlegt. Die Beobachtung sollte auf den ganzen Körper seines Gegenübers liegen. Bewegt Uke seinen kleinen Zehen bevor er die Technik beginnt, was macht er mit seinen Fingern, holt er bei einem Tsuki aus, wie ist seine innere Bereitschaft in der Körperhaltung und in seinem Blick erkennbar, etc., und was macht das mit Tore.

Im Aikido, zeigt sein Gegenüber seinem Selbst auf, wie er sich auf ihn einlässt. Wo die Schwierigkeiten in der Begegnung liegen, und woran zu arbeiten ist. Daher kann sich aus dem Üben von Aikido eine innere Haltung entwickeln die einen positiv konstruktiven mitmenschlichen Bezugspunkt eröffnet. Die innere aufmerksame Haltung *kamae* zeigt sich beim Aikidoka in seiner natürlichen Grundstellung – die es ihm ermöglicht in allen Richtungen, ohne geringster Anstrengung, reagieren zu können. Diese Grundstellung wird *hitoemi* genannt. Dabei zeigt sich, keine offensiv-aggressive Haltung. In den Übungen des Aikidos setzt man sich mit einem Angriff auseinander, reagiert jedoch nicht mit Gewalt. Gegendruck erzeugt wieder Druck.

Der Aikidoka setzt der entgegenkommenden Aggression keinen Widerstand entgegen, noch flüchtet er davor. Der Aikidoka geht in Synergie mit dem Anderen. Er verbindet sich, fließt zusammen, begegnet ohne sein Zentrum aufzugeben. Durch die Verbindung mit dem Angreifer (synergie-effekt), lässt er, mit ihm eine neue unverletzliche positive Form der Beziehung durch Bewegung entstehen. Eine Form der Beziehung die weder verletzlich noch bedrohlich ist. Was daraus entsteht ist, dass der Angreifer eine andere Möglichkeit im Umgang mit sich selbst erfährt. Aikido vermittelt Anderen also eine gewaltfreie mögliche zwischenmenschliche Interaktion. Daher gibt es im Aikido auch keinen Wettkampf – kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander.

Sich authentisch mit dem anderen auseinanderzusetzen, ohne ihn verletzen zu wollen, ihn aber dennoch zu erlauben es zu versuchen uns zu verletzen bietet eine gute Möglichkeit, mit dem Anderen etwas zu erleben das letztendlich positiv in Form einer Neuen Identitätsfindung, mit dem anderen und daraus eine entwickelte Verantwortlichkeit, nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit dem Anderen entstehen lässt. Dies setzt aber voraus, dass der Aikidoka sich seiner inneren Bedrohungen (Verletzlichkeit) gestellt hat und sie nicht mehr fürchtet, beziehungsweise damit selbst erkenntlich umgehen gelernt hat. Erst dann ist es möglich, den anderen Frei in einer Gemeinsamkeit zu erleben, und sich mit ihm auf schöpferisch Neues einzulassen.

Es gibt im Aikido keine Beurteilungen oder Verurteilungen, kein besser oder schlechter sein. Es ist ein ständiges miteinander in „Bewegung-Beziehung“ sein, jedoch mit dem dazugehörigen richtigen *ma ai*. Der richtige Abstand, die richtige Grenze. *Ma ai* ist dabei die dynamische Distanz und bezieht sich auf den energetischen Raum, der wie unsichtbar das Ich und Du umschließt. Dabei benötigt man *tai-sabaki*, was bedeutet, dass man seinem Gegenüber eine angemessene (relative) Haltung (Position) einnimmt, und so eine Lage herstellt, die für beide vorteilhaft ist. Tai-Sabaki, bedeutet geschickt bewegen und ist im Aikido eine Grund-Bewegung, um ein begegnen ohne Verletzung zu ermöglichen – indem der andere geführt wird oder man sich führen lässt, und dies wird durch eine Rotation des Körpers geschehen. Daher werden die Techniken in allen Richtungen geübt: *ura-omote*, bedeutet, dass jede Aikido-Technik zwei Aspekte darstellt. Ura stellt die Kehrseite, das Gegenteil, den verborgenen Aspekt der Dinge dar. Omote die Vorderseite, die Oberfläche, das äußere, die Fassade, den sichtbaren Aspekt der Dinge.

Das passende *Ma ai* ist eine ständige Übung im Aikido und wird vor allem konzentriert mit Waffen (Schwert, Stock, Messer) geübt. Der passende Abstand und die passende Auseinandersetzung im richtigen Augenblick (in Beziehung zu treten) ist dabei ausschlaggebend. Zum Beispiel, lässt Tore Uke wieder langsam angreifen, und hat die Möglichkeit stopp zu sagen, wenn er sich in seiner Grenze unwohl fühlt, ansonsten ist es seine Aufgabe aus der Angriffs Linie herauszutreten und die Angriffs Energie von Uke zunächst nur ins Leere laufen zu lassen. Dabei spielt der richtige Augenblick eine wesentliche Rolle. Geht Tore zu früh aus der Linie, stoppt Uke seine Bewegung, da er weiß, er wird ihn nicht treffen. Verlässt Tore zu spät seine Linie wird er von Uke sanft berührt und trifft ihn damit.

Grundsätzlich soll Tore beim Heraustreten aus der Angriffslinie mit einem Schritt oder Gleitschritt wieder in eine der Situation angepasste Position gelangen.

Je nach nachfolgender Aktion (Absicht) von Tore wird die Position variiert. Dennoch gilt es sein eigenes Zentrum nicht zu verlieren.

Größte Bewegungsfreiheit besteht dann, wenn das Ich in seine innere Ordnung gebracht worden ist, eine Position in deren sein Platz und der Abstand zum anderen passen. Daher ist es ständig nötig seine eigenen Grenzen und die Grenzen des Anderen wahrzunehmen, sowie den unsichtbaren energetischen Raum, der sie verbindet. In diesem energetischen Raum sind viele Botschaften enthalten. Botschaften wie: du bist mir zu Nahe, ich fühle mich in meiner Grenze verletzt, etc. Aikido schult den richtigen Abstand, um dann erst mit der richtigen Technik eine Umsetzung der Angriffs Energie gestalten zu können, ohne den Anderen zu verletzen.

Es gibt im Aikido zahlreiche Übungen, um grenzen aufzuspüren. Zum Beispiel, geht eine Gruppe in einem abgegrenzten Raum durcheinander und macht Shomen-uchi, die andere Gruppe bewegt sich auch frei und geschickt durch die Menge, ohne berührt zu werden. Oder zwei Reihen stehen sich gegenüber und einer geht durch, dabei muss er den Angreifern zunächst entgehen oder versuchen die Energie aufzunehmen und umzuwandeln.

Selbstverantwortlich wird der Aikidoka daran üben, dass seine eigenen Grenzen nicht verletzt werden. Werden sie verletzt – wurden sie zu wenig aufmerksam wahrgenommen, wurde das eigene Zentrum verloren, so kann eine Abwehr in Form von Aggression, unterdrückt oder in Form von Angriff entstehen.

Werden eigene Bedürfnisse (Wunschvorstellungen) vom anderen nicht erfüllt, kann dies zur Frustration und des Weiteren zu einer scheinbar höflichen (kompensierten, sozial akzeptierten) Umgangsform führen, die jedoch eigentlich nur einen Beziehungsrückzug ausdrückt – und in Beziehungslosigkeit mündet.

Aikido im Sinne einer Synergie zeigt, dass eigene Bedürfnisse und die des anderen miteinander fließen können, ohne dass einer Frustration erleben muss. Dies ist am Aikido der Aspekt des nicht-kämpfens.

Die Flexibilität und Veränderbarkeit einer Geisteshaltung führt dazu, dass ein richtungs-führungswechsel in Bezug auf den anderen, mit dem richtigen Abstand und Zentrum vollführt wird. Im Aikido durch die Technik *tenkan*. Jede Änderung des Zustands oder der Position ist tenkan. Daher ist *irimi-tenkan* die Vordere und die Rückseite derselben Sache.

Aus dem erörterten sollte ersichtlich werden, dass wir seit Beginn unseres Lebens mit zwei grundsätzlichen instinktiven Reaktionsmustern veranlagt sind. Wir kämpfen um unser Überleben oder resignieren. Später arrangieren wir uns mit der Umwelt, je nachdem, wie wir es im Umgang mit anderen gelernt haben. Jedoch zeigt sich, im Verlauf des Lebens, das unsere instinktiven Muster immer wieder, gerade in bedrohlichen Zuständen, die Kontrolle über unseren Willen hat und es zu affektiven Reaktionen kommt, um sich zu schützen, in Form des Rückzuges oder der Verteidigung. Dabei verletzen wir uns selbst oder/und den Anderen. Daher ist es nur natürlich im Aikido, dass man sich anfangs auch messen will mit Anderen, in Konkurrenz geht, womöglich sich Selbst verletzt oder/und andere, indem man sich körperlich verspannt, weil der Anspruch ein zu Hoher war und dadurch das eigene Zentrum verloren wurde.

Es ist zunächst ein Kampf mit sich selbst über den Anderen, solange bis man sich mit sich selbst ausgesöhnt hat. Später ist es kein Kampf mehr mit sich selbst oder Anderen. Später ist es nur noch einfaches wiederholendes Üben, um in seiner Mitte zu bleiben, sich selbst befreut, verwirklicht und neues mit dem Anderen entstehen zu lassen, ohne der Absicht sich noch verteidigen zu müssen. Umso länger man es praktiziert, umso eher besteht die Möglichkeit durch Erfahrung sich mit dem anderen in eine positive Beziehung zu begeben und sein eigenes potential, aus der eigenen Kernenergie heraus, angemessen der äußeren Umstände leben zu können. Ein lebenslanger Prozess.

Das üben von AI *harmonie-Herzens kraft* KI *Kernenergie* DO *spirituellen weg-geisteskraft* im Aikido geschieht über das üben von Techniken. die Kraft des Geistes, dient der Person des Menschen, wessen KI frei ist. Dies ermöglicht mit unendlicher Freiheit, allem in der rechten Weise zu begegnen. Die energetische Schwingung unseres Wesens ist frei, wenn es frei vom Ich-bewusstsein ist, also handeln ohne zu handeln, ohne Absicht zu sein. So übt sich Aikido in der Absichtslosigkeit. Dieser Weg ist ohne Ende, unerschöpflich.

*ki wo neru* das üben des Geistes

Techniken werden dazu verwendet den Geist zu trainieren und dadurch eine innere Haltung zu entwickeln. Den Geist zu stärken bedeutet nicht, dass es reicht alleine den Geist zu trainieren. Es würde bedeuten, in eine Situation hineinzugehen ohne sich dessen mehr bewusst sein zu müssen in seinem handeln. Durch langjähriges Üben entsteht ein unbewusstes Handeln. Manche meinen einen starken Geist zu haben bedeutet, frei und unbefangen ohne Ich-besetzung zu sein.

Jedoch alleine die geistige Kraft zu trainieren könnte bedeuten, es deshalb zu trainieren um stark sein zu wollen, also mit „einer Absicht“, die jedoch dem Siege entgegenwirkt. Dadurch kann die große Kraft *kinosho* nur zum Schatten des eigenen Geistes werden. Ein Abglanz des Geistes der großen Kraft, ist so zu erkennen, dass er nur unter ganz bestimmten Situationen/Bedingungen einsetzbar wird. So ist die selbstzugeschriebene geistige Kraft nicht die wirklich große Kraft. Zur inneren Einstellung/Haltung wird im Aikido sorgfältig an den kleinen Dingen geübt, um den Geist zu trainieren. Diese Haltung gegenüber dem Leben drückt *karlfriedgrafdürckheim* in seinem Gedicht so aus:

„es sind die kleinen dinge,

die uns brauchen,

den wir hauchen,

alle lebensringe in sie ein,

darum ergreift sie meine hände,

voller liebe,

so als bliebe, ohne euch,

am ende, jedes ding allein.“

Was kann ein Lehrer dem Schüler beibringen

Ein Lehrer kann dem Schüler immer nur die *Sache* mitteilen und sie zu begründen zu versuchen. Die Wahrheit zu erkennen und sie sich anzueignen, das vermag immer nur *Ich-selbst*. Dies nennt man Selbst-Aneignung. Was bedeutet, dass auch ein Lehrer die Wahrheit nicht weiterzugeben vermag. Die Selbst-Aneignung ist das Kernstück und diese kann durch Herzenskraft freigesetzt werden, indem in Beziehungen geübt wird. Das Üben der Herzenskraft *kokoro* im Aikido bedeutet, dass man sich mit sich und den Anderen versöhnt hat und sich seinem Gegenüber nicht widersetzen muss. Es ist das Üben der Formlosigkeit, so dass man seinem Gegenüber keine Art der Aggression anbietet, ihn aber dennoch auf eine Beziehung einlädt. Sieht man dies jedoch als Absicht, so merkt der Andere dies und die Versöhnung wird zu etwas gekünsteltes und es kann eine aggressive Gegenform entstehen. Daher wird das nichts machen geübt, um sich seiner Bewegung der Schwingung des Wesens zu überlassen. Dies wird nicht über ein kognitives Bewusstsein erreicht, sondern durch ständiges Üben. Dann braucht es eigentlich auch gar kein Bewusstsein darüber, weil es von selbst ent-wickelt (ausgewickelt) wird.

Der Sinn jeder Lehre ist nur, was jeder in sich trägt, ohne es selbst schon zu wissen, hinzudeuten und es Bewusst werden zu lassen. Zu lehren ist leicht, zu hören ist leicht, schwer ist es aber, es zu finden, wirklich zu nehmen, dessen Bewusst zu werden und es zu integrieren. So suchen wir nichts im Aikido, sondern lassen uns finden, in dem wir die Türe nach innen öffnen. Dies nennt man ins eigene Wesen blicken. Wesensschau, widerfährt es uns, haben wir *satori*. Es ist das große Erwachen aus einem Traum der Irrungen. Erwachen, ins eigene Wesen blicken, Selbst-Wahrnehmung, ist alles dasselbe.

MoriheiUeshiba bezeichnet Aikido als eine Religion die Keine ist. Aikido ergänzt und vervollkommnet vielmehr alle bestehenden Religionen.

Letztendlich kann Aikido dazu dienen, mit sich und anderen friedvoll, bestimmt, verwirklicht umzugehen und dadurch eine bessere Beziehung zu sich und zu andere gestalten zu können. Aikido erlaubt es, seinen eigenen Verletzungen und Ängsten zu begegnen und umzugehen. Durch die Auseinandersetzung mit individuellen aber auch kosmischen Energien, beschäftigt sich Aikido auch mit dem Tod als verbündeter fürs Leben, indem ein zu sich stehen in seiner Kernenergie geübt wird, kann auch erfahren werden, dass es zwar eine Ebene des Todes gibt die nicht begreiflich ist, aber dennoch spürbar in seiner Wirkung. Denn ein Leben in seiner Kernenergie (Zentrum) bedeutet auch in Verbindung zu sein mit dem was wir als Tod verstehen. Als einen Prozess der unausweichlich zum Leben gehört. In der Stille der Meditation durch Atemübungen gelangen wir immer mehr in einem Zustand der Stille. Jedoch können wir bemerken, dass diese Stille nicht etwas einsames ist, sondern ein Gefühl ist, dass verbindet, verbunden zu sein mit dem was war, ist und sein wird. Aikido ist für mich die direkte Begegnung mit dem unausweichlich Unendlichen,

thank you o`sensei